Himbeer-Sahne-Eis mit Amaretti


Es ist Himbeerzeit im Wald!

Keine Garten- oder Kulturhimbeere der Welt erreicht das unvergleichliche Aroma und den betörenden Duft der Waldhimbeere. Finde ich. Mag sein, dass mein Urteil nicht ganz objektiv ist - die befriedigenden Mühen des Pflückens (blutige Schrammen von Brombeerdornen, brennende Quaddeln von Brenneesseln, blöde juckende Stiche von Bremsen, ein Beinahe-Herzinfarkt beim plötzlichen Aufschrecken und Davonpreschen eines klagenden/bellenden Rehbocks), der Genuss von himbeerduftgeschwängerter Waldluft, der sonnenüberfluteten Waldlichtung, die vergnügliche Begegnung mit einem quietschgrünen Teichfrosch in einer Dauerpfütze und das überwältigende Gefühl der Freiheit mögen das Aroma der Himbeeren in meiner Wahrnehmung angereichert haben.

Aber wenn nach der Verarbeitung der delikaten Wildfrüchtchen das ganze Haus nach Himbeeren duftet und auch am nächsten Morgen nach dem Aufwachen noch ein feiner Hauch  in die Nase zieht, dann zweifele ich nicht an meiner Behauptung: Waldhimbeeren sind unübertroffen köstlich.

Am liebsten genieße ich die Kostbarkeit roh - und Marmelade bzw. Gelee sind sowieso nicht so mein Ding. Im letzten Jahr habe ich Himbeeressig, im vorletzten Himbeerlikör angesetzt. Die Vorräte und deren Aroma sind noch nicht erschöpft, so dass ich in diesem Jahr mal keine ewig haltbare Dauerware herstellen wollte. Aber so ein klein wenig verlängern wollte ich die Genussperiode denn doch - also entschied ich mich für eine sahnigs Himbeer-Eiscreme, gesüßt mit Honig von hiesigen Bienen und getoppt von knusprigen Amaretti.

Beide Rezepte sind supereinfach in der Zubereitung, nur das Eisrühren (bei mir schon seit Jahrzehnten handgerührt mit immer demselben Gerät) dauert ein paar Minuten (wirklich nur ein paar) - das Formen der Amaretti ebenfalls (bei meiner Teigmenge waren es ein paar Minuten mehr, die sich aber eindeutig gelohnt haben).



Himbeer-Sahne-Eis

ergibt ca. 500 ml Eiscreme

250 g Himbeeren


verlesen (nicht waschen!), pürieren und durch ein Passiersieb geben, so dass die Kerne entfernt werden können. Das reine Himbeermark sollte eine Menge von ca. 150 g ergeben.
300 g Schlagsahnesteif schlagen.
120 g milden Honig und 1/2 gestr. TL gemahlene Vanille










zusammen mit dem Himbeerpüree unter die Sahne ziehen. Je nach Leistungsfähigkeit des Geräts die Masse sofort oder erst nach dem Durchkühlen im Kühlschrank in die Eismaschine füllen und zu Eiscreme verarbeiten (lassen). Mein Handrührgerät schafft das auch ohne vorherige Kühlung - mit geht's aber schneller.
Die Eiscreme zügig in einen vorgekühlten Behälter füllen und vollständig durchfrieren lassen - oder sofort als köstliches Softeis genießen.

Vor dem Servieren mit grob zerbröselten Amaretti (Rezept siehe unten) bestreuen und evtl. mit Schlagsahne und Himbeeren garnieren.



Amaretti

ergibt etwa. 135 Stück (Durchmesser ca. 3 cm)

300 g ungeschälte Mandeln
fein mahlen.
3 Eiweißmit
1 Pr. Salzsteifschlagen.
300 g Rohrohrzuckerunterschlagen, bis eine homogene Masse entstanden ist und der Zucker sich weitgehend aufgelöst hat. Mandeln unterziehen.

Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen, 3 Backbleche mit Backpapier auslegen.

Amaretti-Masse (portionsweise) in einen Spritzbeutel oder eine Garnierspritze mit runder Tülle (10 mm) füllen und im Abstand von etwa 3 cm ca. 2 cm große Tupfen auf ein Backblech setzen (sobald das erste Blech fertig ist, dürfte der Ofen vorgeheizt sein). Ca. 20 min bei 150°C auf der zweiten Schiene von unten backen. Mit dem übrigen Teig ebenso verfahren.

Amaretti zum Auskühlen auf ein Gitterrost legen und auskühlen lassen.

Anmerkung: In den meisten Rezepten für Amaretti (oder die kleineren Amarettini) sind in den Zutaten außerdem Bittermandelaroma und Mandellikör enthalten. Ich finde beides komplett überflüssig, da Bio-Mandeln (zumal bei der Menge von 300 g) meiner Erfahrung nach immer auch ein paar Bittermandeln enthalten. Das Aroma der Amaretti ohne Gedöns ist herrlich unverfälscht und fein, aber eindeutig "mandelig".

Guten Appetit!



Bezugsquellen* 
  • Eisrührgerät: Donvier
  • Garnierspritze Edelstahl: KAISER
  • Honig: "Wolfshäger Bienengold", Naturimkerei Wiegmann, Gabi & Ralf Wiegmann (erhältlich z.B. in der Touristinfo)
* bei der Angabe meiner Bezugsquellen handelt es sich nicht um bezahlte oder sonstwie vergütete Werbung


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