Paprika-Ketchup und Zucchini machen Nudeln mit Ketchup salonfähig


Was tun, wenn sich auf einmal zu viel Paprikaschoten im Gemüsefach befinden? Wenn aus der Biokiste Paprikaschoten auftauchen, die man nicht erwartet und deshalb vorher (Fehler!) welche gekauft hat? Paprika-Ketchup kochen. Jedenfalls war das meine Antwort auf das Problem den Glücksfall.

Ich erinnerte mich dunkel, irgendwo mal ein Rezept dafür gesehen zu haben. Wahrscheinlich in einer der vielen vielen Zeitschriften, die mich stapelweise auffordern, sie endlich mal zu verschlagworten. Sie werden sich wohl bis zum Winter gedulden müssen - solange hier Gartensaison ist, habe ich immer irgendwie was Schöneres zu tun.

Also habe ich in meinem eBook "Dr. Oetker - Einmachen" nach dem Stichwort "Ketchup" gesucht (diese Funktion vermisse ich schmerzlich in meinen Kochbüchern aus echtem Papier). Gefunden habe ich aber nur Pflaumenketchup. Also gegoogelt - und bei "Food Vegetarisch" ein Rezept (mit wundervollen Fotos) gefunden. Diese Variante ist allerdings nicht viel länger haltbar als die unverarbeiteten Paprikaschoten. Das half mir in meiner Situation also nicht wirklich weiter.

Anregungen für mein eigenes Rezept hatte ich dadurch aber gewonnen. Ich orientierte mich grob an den Mengenverhältnissen Pflaumen:Zucker:Essig aus dem Pflaumenketchup-Rezept und legte los:

Paprika-Ketchup

Zutaten


(alles bio, reicht für 2 Flaschen à 250 ml)
  • 500 g Parikaschoten und 125 g Zwiebeln (jeweils geputzt gewogen), 2 Knoblauchzehen,
    100 ml Gemüsebrühe
  • 70 ml dunkler Balsamico, 70 g Rohrohrzucker
  • 2-3 Tl. Kräuter der Provence (je nach Intensität der Kräuter), 
  • 1-2 Tl. Piment d'espelette (Püree von einer Chilisorte, wie sie nur im baskischen Teil Frankreichs vorkommt - gibt es auch getrocknet oder gemahlen, ersatzweise kann natürlich auch eine anders Chilisorte verwendet werden), evtl. Salz zum Abschmecken,
  • frisch gemahlener Pfeffer (ich verwendete meine Neuentdeckung "Whisky-Pfeffer", ein in Bio-Whisky eingelegter und wieder getrockneter schwarzer Urwaldpfeffer)

Zubereitung



  1. Paprikaschoten und Zwiebeln in grobe Stücke, Knoblauch in Scheiben schneiden. Alles zusammen mit Gemüsebrühe einmal aufkochen und gar köcheln lassen. Pürieren.
  2. Das Püree auf dem Herd bei niedriger Hitze (so, dass es kurz vor dem Kochen ist und nicht alles vollblubbert) mit dem Balsamico und dem Zucker verrühren, so dass sich der Zucker vollständig löst und alles heiß wird.
  3. Gewürze unterrühren und abschmecken (ist der Ketchup abgekühlt, schmeckt die Süße dezenter) 
  4. Die heiße Masse mit einem Einfülltrichter in Flaschen füllen und diese sofort luftdicht verschließen (nach dem Abkühlen sollte sich ein Vakuum gebildet haben und der Deckel fest aufsitzen). 
Für die "Spaghetti": Zucchini mit einem Spiralschneider in Spaghetti-Form bringen. Eine sehr fein gewürfelte Schalotte und nach Geschmack etwas ebenso fein gewürfelten Knoblauch in Olivenöl andünsten, eine sehr klein geschnittene Fleischtomate zugeben und "schmelzen" lassen. Zucchini-Streifen in der Tomaten-Zwiebel-Mischung wenden und heiß werden lassen. Mit Paprika-Ketchup servieren.
Guten Appetit!


Kommentare

  1. Oho, das ist ja eine tolle Idee aus den Zucchinis Spagetthi zu machen! Da habe ich zufälligerweise sogar die passende Gerätschaft im Hause - unbenutzt, aber das war ja eh klar ;-). Zuerst dachte ich noch - Spaghetti mit Ketchup??? Da muss schon noch was anderes dahinterstecken und tatsächlich - du hast mich auch heute wieder mit diesem Rezept überrascht. Ich werde das auch probieren - du kriegst Bescheid wie es uns gemundet hat, Mhm, freu mich schon total drauf!

    Schönes Wochenende!

    Kathrin

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    1. Jahaa, also der Spiralschneider fristete auch bei mir lange Zeit ein trauriges Dasein - bis mir meine Mutter irgendwann begeistert von ihren Zucchini-Spaghetti berichtete. Seitdem ist er häufiger im Einsatz. Und jetzt mit diesem Ketchup erst recht - das ist ein tolles Sommeressen. Bin sehr gespannt auf deinen Bericht.
      Lieben Gruß und auch dir ein schönes Wochenende!

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  2. Dein Paprikaketchup hat mich gestern zu einer herrlich fruchtigen Paprika-Chili-süß-sauer-Sauce inspiriert. Vielen Dank. Passte perfekt zu dem Basmatireis. :-)

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    1. Das ist meine Lieblingsbeschäftigung: Mich inspirieren lassen und andere ebenfalls inspirieren. Freut mich sehr, dass es mir mit dem Ketchup geglückt ist ;-)

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  3. Sieht beides zum Anbeißen aus! Und der Ketchup kommt mit deutlich weniger Zucker als der gekaufte aus. Dafür hat er dann mehr Geschmack.
    Wenn ich viel Zeit (davon habe ich momentan leider weniger) und schöne Tomaten finde, mache ich manchmal Tomaten-Gewürz-Ketchup selbst. Mit Zimt und Ingwer. So schöne Flaschen habe ich leider (nocht) nicht.
    Piment d' Espelette kenne ich aus Frankreich - schmeckt auch lecker zu baskischem Omelette. Whisky-Pfeffer ist mir noch nicht untergekommen. Ich trinke ab und zu mal gern einen guten Whisky, aber der Pfeffer ist bestimmt "leberfreundlicher".
    Ich bin gespannt, zu welchen Kreationen dich deine Biokiste demnächst verleitet.
    Liebe Grüße aus dem Odenwald.
    Heike

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    1. "Tomaten-Gewürz-Ketchup mit Zimt und Ingwer" - das klingt ja wunderbar und ruft nach Nachmachen!
      Bei den Flaschen konnte ich letztens nicht widerstehen und habe mir ein Síxpack gekauft (sind gar nicht wirklich teuer).
      Hatte in der letzten Biokiste Artischocken. Und zuvor noch nie welche zubereitet. Meine Erfahrungen damit habe ich gerade auf meiner Google+-Seite gepostet: https://plus.google.com/u/0/113326648227217977850/posts/DrfuWMtVtMq
      Bin noch nicht so ganz entschieden, wie ich die finden soll ;-)
      Liebe Grüße
      Antje

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  4. Ja...super, wir haben sogar die selben Flaschen!!!

    Das Rezept ist wirklich sehr fein...ich könnte mich also gleich in die nächste Runde Einkochen stürzen! :)

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    1. Nicht wahr? Die Flaschen sind der (Deko-)Hit!
      Dein Brombeerketchup animiert mich ja auch zu weiteren Ketchup-Kreationen. Meine Nachbarin hat mir gerade angekündigt, dass ich morgen mit einer (zweiten!) Ladung roter Johannisbeeren zu rechnen hätte. Und weil die Brombeeren hier noch nicht reif sind, könnte ich es ja zunächst mal mit Johannisbeeren versuchen :)

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